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Booste Wohlbefinden & Erholung: 3 effektive Entspannungstechniken für den Alltag

Baue Stress ab & booste Wohlbefinden sowie Erholung: 3 effektive Entspannungstechniken für den Alltag

Du kennst dieses Gefühl nach harter Arbeit oder einem anstrengenden Tag genauso gut wie ich: Du bist platt, erschöpft, ausgelaugt und weißt eigentlich ganz genau, dass jetzt Entspannung notwendig ist. Wie handeln aber wohl sehr viele Menschen? Auf die Couch setzen, Fernseher anschalten und dann entweder Nachrichten oder einen Film bzw. Serien angucken.

Warum das so ist, soll an dieser Stelle nicht Gegenstand der Diskussion sein. Viel wichtiger ist, dass bei diesem Verhalten die Entspannung schon mal auf der Strecke bleiben kann. Es gibt zahlreiche, sehr eindrückliche Studien, welche von der Verstärkung negativer Gefühle (1), über Angst (2) und Depressionen (3) (bei hoher Nutzung elektronischer Geräte von >6h), Suchtverstärkung (4) und Beeinflussung des Ernährungsverhaltens (5) durch elektronische Geräte sprechen.

6 Stunden mag für den ein oder anderen viel erscheinen – diejenigen, die jedoch auch auf der Arbeit an einen elektronischen Bildschirm gebunden sind, erreichen relativ schnell diesen Wert. Wie auch Twenge et al. (2018) feststellten, waren bei Kindern und Jugendlichen bereits „mehr als 1 Stunde Bildschirmzeit pro Tag mit einem geringeren psychischen Wohlbefinden verbunden, einschließlich weniger Neugier, geringerer Selbstkontrolle, mehr Ablenkbarkeit, größeren Schwierigkeiten, Freunde zu finden, weniger emotionaler Stabilität, schwierigerer Pflege und Unfähigkeit, Aufgaben zu erledigen.“ (6)

Stunden pro Tag, die auf allen Bildschirmen, elektronischen Geräten, Fernsehern und mit Videospielen verbracht werden, nach Altersgruppen in den USA, 2016. Fehlerbalken sind +/-1 SE. (Bildquelle: Twenge et al., 2018)

Die Assoziationen zwischen Bildschirmzeit und geringerem psychischen Wohlbefinden waren bei Jugendlichen größer, als noch bei jüngeren Kindern (6).

Prozentualer Anteil der 2- bis 5-jährige U.S. amerikanischer Kinder, die sich nicht erholen, oft die Beherrschung verlieren oder sich nicht beruhigen können, wenn sie aufgeregt oder aufgekratzt sind, nach Gesamtbildschirmzeit, mit Kontrollen, 2016. Fehlerbalken sind +/-1 SE. (Bildquelle: Twenge et al., 2018)

Prozentualer Anteil der 2- bis 5-jährige U.S. amerikanischer Kinder, die sich nicht erholen, oft die Beherrschung verlieren oder sich nicht beruhigen können, wenn sie aufgeregt oder aufgekratzt sind, nach Gesamtbildschirmzeit, mit Kontrollen, 2016. Fehlerbalken sind +/-1 SE. (Bildquelle: Twenge et al., 2018)

Nun möchte ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und diese Ergebnisse 1:1 auf Erwachsene übertragen. Dennoch sollten auch uns diese Resultate nachdenklich stimmen, zumal dies nicht die einzige Arbeit ist, welche in diese Richtung weist. Dabei dürfte es gerade in Zeiten, wie diesen, wichtig sein, dass wir lernen Abstand zu nehmen, um nicht dem Dauer-Bombardement an negativen Meldungen und Nachrichten zu verfallen (1)(2)(3).

Dennoch möchte ich beruhigen, denn es gibt es keinen Grund wegen des eigenen Konsums elektronischer Geräte in Panik zu verfallen. Die aufgeführte Untersuchung von Szabo & Hopkinson (2007) zur psychologischen Verstärkung negativer Emotionen durch das Fernsehen weist ebenso darauf hin, dass Entspannungstechniken dabei helfen können, diesen Effekt zu mindern (1).

Interaktionswirkungsgrafik zur Veranschaulichung des Angstniveaus (Anxiety) vor und nach dem Schauen der Nachrichten sowie im Anschluss nach einer 15-minütigen progressiven Entspannungsübung bzw. einer 15-minütigen Kontrollsituation (Unterricht/Vortrag). (Bildquelle: Szabo & Hopkinson, 2007)

Interaktionswirkungsgrafik zur Veranschaulichung des Angstniveaus (Anxiety) vor und nach dem Schauen der Nachrichten sowie im Anschluss nach einer 15-minütigen progressiven Entspannungsübung bzw. einer 15-minütigen Kontrollsituation (Unterricht/Vortrag). (Bildquelle: Szabo & Hopkinson, 2007)

Neben der Möglichkeit den Konsum von elektronischen Geräten einzuschränken (sofern es aufgrund von z.B. der Arbeit möglich ist), trägt somit auch eine ausreichende Entspannung zur Verminderung von unerwünschten Nebeneffekten bei.

Versteh‘ mich nicht falsch: Hin und wieder ist Fernsehen sicherlich in Ordnung. Sollte dieses Verhalten jedoch zu deiner Gewohnheit werden (oder bereits geworden sein), möchte ich dich mit diesem Beitrag zum Umdenken anregen und dir ein paar Entspannungstechniken vorstellen, mit denen du den Feierabend tatsächlich feierlich einläuten kannst. (...)


Dieser Artikel erschien in der 10/2020 Ausgabe des Metal Health Rx Magazins.

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Bildquelle Titelbild: depositphotos / annas.stills.gmail_.com


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