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Sarcolipin erhöht Energieverbrauch (und Fettverbrennung) der Muskulatur

Sarcolipin erhöht Energieverbrauch (und Fettverbrennung) der Muskulatur

Von Marius Krämer | Benötigte Lesezeit: 2 Minuten |


Hast du dich schon mal gefragt, warum dir beim Sport warm wird und die Fett verbrennst? Vielleicht hast du dich sogar schon gefragt, warum die gleichen Effekte eintreten, wenn dir kalt ist? Amerikanische Forscher des Sanford Burnham Prebys Medical Discovery Institutes (SBP) untersuchten kürzlich die Wirkung von Sarcolipin, einem kleinen Peptid, welches Teil unserer Muskulatur ist (1).

In einer Mausstudie wurde Mäusen mit einem erhöhten Sarkolipinspiegel eine fettreiche Ernährung zugeführt. Die Kontrollgruppe erhielt die gleiche Ernährung, jedoch produzierte der Körper der Kontrolltiere kein Sarcolipin.

Sarcolipin erhöht den Energieverbrauch (und die Fettverbrennung) der Muskulatur

Zu welchen Ergebnissen kam die Studie?

Das Team kam zu erstaunlichen Ergebnissen: dieses kleinen Peptid erhöht den Energieverbrauch der Muskulatur, sowie den Fettverbrauch des Körpers. Die Konzentration der Aktivität von Mitochondrien in der Muskulatur war – bedingt durch eine Verringerung der Effizienz von SERCA – deutlich erhöht.

SERCA ist für den Transport von Calcium zuständig. Die verringerte Effizienz führt zu einem höheren Energieverbrauch für den Transport der gleichen Menge von Calcium.

Laut Dr. Muthu Periasamy gibt es einen direkten Zusammenhang von Sarcolipin und dem Energieverbrauch, da der oben genannte Mechanismus ein intrinsischer Vorgang in der Muskulatur ist. Wärmeproduktion erfolgt durch das Verbrennen von Fett.

Sarcolipin erhöht Energieverbrauch (und Fettverbrennung) der Muskulatur

 

Sarcolipin (SLN) ist für die Regulation der Thermogenese und die Regulation des Energieverbrauchs in der Skelettmuskulatur zuständig. Ein Mangel an Sarcolipin erhöht das Risiko für Übergewicht, verringert die mitochondriale Biogenese (via ↓PGC1α) und reduziert die oxidative Kapazität der Muskulatur. (Bildquelle: Periasamy et al,, 2018)

Sport und Kälte erhöhen den Energieverbrauch

Sowohl Kälte als auch Sport führen zu einem erhöhten Energieverbrauch, da die Muskulatur den Durchlauf von Calcium erhöht und SERCA  freigesetzt wird, um Calciumionen in das sarkoplasmatische Retikulum zu transportieren.

Dieser Prozess verbraucht viel Energie, da der Körper ATP verwendet, um Calcium zu transportieren. Wenn sich Sarcolipin an SERCO bindet, schwächt es die Aktivität und führt so zu einem Verbrauch von ATP bei einem nun weniger effizienten Transport von Calcium. Das Ergebnis ist ein erhöhter Energieverbrauch – und somit mehr Wärme und Fettverbrennung.

Die Mäuse mit einem erhöhten Sarcolipinspiegel nahmen trotz fetthaltiger Ernährung keinerlei Fett in der Muskulatur zu. Zudem entwickelten die Nager wider Erwarten keine Insulinresistenz und kein Diabetes (Typ 2). Die Mäuse, deren Körper kein Sarcolipin produzierte, hatten hingegen große Probleme mit der Fettverbrennung und lagerten verstärkt Fett in der Muskulatur an. Dies ist ein typischer Auslöser für Insulinresistenz.

Welche Bedeutung haben diese Forschungsergebnisse für den Menschen?

Möglicherweise könnte Sarcolipin Menschen mit Übergewicht und Typ-2 Diabetes helfen. Studien zeigten bereits, dass starkes Übergewicht zu einer Verringerten Funktion von Sarcolipin führt.

Möglicherweise könnte eine kurzzeitige Zufuhr von Sarcolipin die Fettverbrennung unterstützen. Laut Periasamy haben wir ohnehin mehr SERCA-Pumpen, als wir brauchen, wovon allerdings nur ca. 25% durch Sarcolipin blockiert werden.

Weitere Forschung muss sich nun dem Finden von Medikamenten widmen, die die Effizienz der Entkopplung von SERCA und Sarcolipin steigern.

Quellen & Referenzen

(1) Periasamy, M., et al. (2018): Sarcolipin Signaling Promotes Mitochondrial Biogenesis and Oxidative Metabolism in Skeletal Muscle. In: Cell Reports. URL: https://doi.org/10.1016/j.celrep.2018.08.036.

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Bildquelle Titelbild: Fotolia / LMproduction

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