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Welchen Einfluss hat eine Vitamin D Supplementation auf die Muskelfunktion & Adaption? Eine ausführliche Analyse der bisherigen Studienlage

Welchen Einfluss hat eine Vitamin D Supplementation auf die Muskelfunktion & Adaption? Eine ausführliche Analyse der bisherigen Studienlage

Die wissenschaftliche Forschung zu Vitamin D und körperliche Leistungsfähigkeit (und Adaption) war in den letzten Jahren Gegenstand zahlreicher Debatten und divergierender Ergebnisse, während einige Untersuchungen positive Ergebnisse lieferten, während andere negative Effekt aufzeigten.

In diesem Artikel werde ich einige der physiologischen Rollen von Vitamin D näher untersuchen, wobei ich mich auf die Muskelphysiologie und positive - aber auch negative – Resultate bezüglich der körperlichen Leistungsfähigkeit (die uns ja als Sportler und Athleten besonders interessiert) konzentriere.

Im Rahmen dieses Beitrags werde ich zudem auch versuchen, entsprechende Erklärungen für die beobachteten Ergebnisse zu liefern.

Letzten Endes könnte die Optimierung und des Vitamin D Spiegels eine effektive und kostengünstige Intervention zur Verbesserung deiner körperlichen Leistungsfähigkeit sein.

Welchen Einfluss hat eine Vitamin D Supplementation auf die Muskelfunktion & Adaption? Eine ausführliche Analyse der bisherigen Studienlage

Wie Vitamin D die Muskelfunktion beeinflussen könnte

Vitamin D ist ein Mikronährstoff, der an der Regulation zahlreicher skelettaler und extra-skelettaler zellulärer Prozesse beteiligt ist, welche die sportliche Leistung unterstützen können. Vitamin D kann die Muskelfunktion maßgeblich über 2 Mechanismen verbessern (1):

  • einen genomischen Mechanismus
  • sowie einen nicht-genomischen Mechanismus

Bei der genomischen Hypothese wird angenommen, dass 1,25(OH)2D (Calcitriol, die aktive Form von Vitamin D) eine direkte Wirkung auf den Vitamin-D-Rezeptor (VDR) im menschlichen Skelettmuskel hat und progressive epigenetische Veränderungen aktiviert, die sich letztendlich sowohl auf die Morphologie, als auch auf die Funktionalität des Skelettmuskels auswirken können (1).

Im Gegensatz dazu postuliert die nicht-genomische Hypothese einen indirekten, schnellen Mechanismus, bei dem 1,25(OH)2D eine Reihe von sekundären Botenprozessen auslöst, die eine verbesserte Kalziumkinetik und damit die Funktionalität des Skelettmuskels fördern (1).

Auf der nicht-genomischen Ebene hat sich gezeigt, dass Vitamin D sogenannte “Second-Messenger”-Pfade aktiviert, die ein Signal an das Zytoplasma übertragen, den Kalziumtransport beeinflussen und das intrazelluläre Kalzium regulieren (2).

Der Vitamin-D-Spiegel in unserem Körper könnte also tatsächlich genetisch bedingt sein. Nach einer kürzlich durchgeführten genomweiten Assoziationsstudie wurden 69 unabhängige Loci identifiziert, und die Erblichkeit von 25OHD wurde auf 16,1% geschätzt (3).

Skelettmuskelzellen nehmen das Vitamin-D-bindende Protein (DBP) aus dem Blut in das Zellzytoplasma auf, wo es sich an zytoplasmatisches Aktin bindet. Die Aufnahme und Abgabe von 25(OH)D durch den Muskel erklärt die sehr lange Halbwertszeit dieses Metaboliten im Kreislauf. Wenn die 25(OH)D-Konzentration im Blut abnimmt, scheint sein Kreislauf in und aus den Muskelzellen hochreguliert zu werden - wahrscheinlich über Parathormon - um einen adäquaten Vitamin-D-Status aufrechtzuerhalten (4).

Von der Sonne zum aktiven Vitamin D: Der Stoffwechselpfad. (Bildquelle: Girgis et al., 2013)

Von der Sonne zum aktiven Vitamin D: Der Stoffwechselpfad. (Bildquelle: Girgis et al., 2013)

Vitamin D & Muskelphysiologie

Die Skelettmuskulatur exprimiert eine große Anzahl von Vitamin-D-Rezeptoren (VDRs) (5). Wenn die VDRs mit gebundenem Vitamin D in einen Zellkern eindringen, erkennen sie (...)


Dieser Artikel erschien in der 06/2021 Ausgabe des Metal Health Rx Magazins.

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Bildquelle Titelbild: depositphotos / _italo_


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