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Wer nicht hören will, muss fühlen? Ein Einblick in die Physiologie des Schmerzes

Wer nicht hören will, muss fühlen? Ein Einblick in die Physiologie des Schmerzes

Man kann sie in vielerlei Hinsicht betrachten, körperlich, emotional und psychisch treten sie in Erscheinung, doch wo ist der Schnittpunkt, wo sie alle ihre Wege kreuzen? Kann man sie überhaupt klar voneinander abgrenzen?

"Macht nicht unerträglich den Schmerz durch ewige Klagen."  - Sophokles, griechischer Dichter der Antike

Ein Leben voller Schmerzen

Schmerzen begleiten uns, mehr oder weniger, ein Leben lang - den Einen hin und wieder akut, den Anderen chronisch belastend. Von einem kleinen Wehwehchen bis hin zu endlosen Qualen ist das Spektrum der Schmerzen breit gefächert.

Ein gebrochenes Herz ist schmerzlich und bis man es wieder zusammengefügt hat, lebt man wie ein anderer Mensch. Vielleicht zieht man sich zurück, weint, sieht Bilder vergangener Momente vor seinem geistigen Auge, die einen nicht loslassen, und betrachtet die äußere Welt mit schmerzlichen Blick. Man badet in seiner Traurigkeit bis hin zur Depression, und wo ein solcher Geist, sich eingehüllt im Tuche der Dunkelheit befindet, ist auch der Körper davon betroffen.

Die geistigen Impulse wirken sich auf die Psychoneuroendokrinologie und Psychoneuroimmunologie des Einzelnen aus (2). Das bedeutet, dass deine Gedanken in Wechselwirkung mit dem Nerven-, Immun- und Hormonsystem stehen und sich in diesem Szenario  langfristig negativ auswirken können. Wenn man es nicht schafft, sein Herz wieder zusammenzuflicken und sich aus diesem Zustand zu befreien, wird zwangsweise der gesamte Organismus darunter leiden.

Eine anhaltende depressive Verstimmung, die mit Symptomen, wie der Antriebslosigkeit, über das Maß hinaus anhaltende Traurigkeit, Verlust der Interessen usw. einhergeht, bedeutet für den Körper auch gleichzeitig Stress (3). Durch Stress wiederrum sezerniert der Hypothalamus den Cortikotropin-Releasing Factor (CRF), was am Ende der Kaskade zur Sekretion des Steroidhormons Kortison führt, die wiederum - bei chronisch andauerndem Charakter - schädlich für den Organismus ist (1).

Das Ganze ist ein komplexes Geschehen und viele weitere Faktoren, darunter vegetative und sensomotorische Veränderungen, wirken simultan dazu.

Aber zurück zu den Schmerzen. So sehr wir uns manchene Schmerzen wegwünschen - ohne sie wären wir schlicht und ergreifend tot. Und sie wollen uns doch eigentlich nur Gutes – was übrigens auch Goethe schon so sah:

"Die Schmerzen sind’s, die ich zu Hilfe rufe, Denn es sind Freunde, Gutes raten sie." - Johann Wolfgang von Goethe

Schmerz: Der akute Einsatz

In erster Linie dienen Schmerzen als Warnsignal, was (...)


Dieser Artikel erschien in der 09/2019 Ausgabe des Metal Health Rx Magazins.

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Bildquelle Titelbild: depositphotos / tashatuvango


 

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