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Das Piriformis Syndrom – Ursachen, Symptome & Behandlung

Das Piriformis Syndrom – Ursachen, Symptome & Behandlung

Rückenschmerzen sind mittlerweile eine gängige „Volkskrankheit“ - ausgelöst durch unseren modernen Lebensstil, bei dem sich keiner mehr bewegt und man stundenlang mit krummem Rücken vor dem Computer sitzt.

Oftmals handelt es sich bei Rückenschmerzen um kurzfristige Muskelverspannungen, die nach einer gewissen Zeit wieder ganz von alleine verschwinden. Doch wenn sich der Schmerz nicht nur auf den Rücken beschränkt und plötzlich auch ins Bein ausstrahlt, dann könnte sehr wohl die Befürchtung für einen Bandscheibenvorfalls vorliegen (8).

Die bandscheibenvorfall-typischen Symptome, nach unten ausstrahlenden Rückenschmerzen, müssen jedoch nicht immer sofort auf das Schlimmste hindeuten. Es gibt ein Krankheitsbild, mit ganz ähnlichen Symptomen, was jedoch weitaus weniger gravierend, dennoch oft sehr schmerzhaft ist: Das Piriformis Syndrom.

Der Musculus Piriformis

Bevor wir uns näher mit dem eigentlichen Piriformis Syndrom beschäftigen, schauen wir uns zunächst einmal genauer an, wo der Musculus Piriformis zu finden ist und welche Funktion er überhaupt hat.

Der Piriformis entspringt am Sacrum (Kreuzbein) und setzt am Trochanter major (großer Rollhügel des Oberschenkel Knochens) an. Oder einfach gesagt: Er gehört zu der tiefliegenden Hüftmuskulatur (1). Hier ist der Piriformis u.a. als Innen- und Außenrotator zuständig.

Innen- UND Außenrotator? Klingt erstmal paradox. Tatsächlich unterläuft der Piriformis - je nach Hüftstellung - einer Funktionsumkehr. Konkret bedeutet dies, dass der Piriformis bei gestreckter Hüfte für die Außenrotation zuständig ist. Ab einer Hüftflexion von 60° kehrt sich diese Funktion jedoch um, so dass er ab hier eine Innenrotationsfunktion übernimmt. Unabhängig von der Hüftstellung vollführt der Piriformis außerdem eine Abduktionsfunktion – er ist also für das Abspreizen des Oberschenkels zuständig (1)(2).

Das Piriformis Syndrom – Ursachen, Symptome & Behandlung

Piriformis-Syndrom: Woher kommen die Schmerzen?

Das Piriformis Syndrom zeigt sich meist durch Schmerzen in einer Gesäßhälfte bzw. durch Schmerzen, die im unteren Rücken beginnen und ins Bein ausstrahlen. Häufig verstärken langes Sitzen oder gehen, sowie Treppensteigen (oder bergauflaufen) die Schmerzen (2)(3). Die Schmerzen entstehen durch eine Kompression des Ischiasnervs, die vom Piriformis-Muskel hervorgerufen wird.

Der Ischiasnerv dürfte vielen bekannt sein, da er häufig mit Rücken- bzw. Beinschmerzen in Verbindung gebracht wird. Er ist der längste Nerv in unserem Körper und entspringt etwas oberhalb des Piriformis, zwischen dem 4. Lenden- und dem 2. Kreuzbeinwirbel. Von dort aus zieht sich der Nerv bis in den Fuß.

Sitz des Piriformis-Muskels sowie Verlauf des Ischaisnervs (Sciatic nerve).

Sitz des Piriformis-Muskels sowie Verlauf des Ischaisnervs (Sciatic nerve). (Bildquelle: Wikimedia.org / Patrick J. Lynch & KDS4444)

Der Verlauf des Nervs erklärt, warum der Schmerz beim Piriformis Syndrom nicht lokal begrenzt ist, sondern meist weit ins Bein ausstrahlt. In der Hüfte verläuft der Ischias, durch das Foramen ishiadicum majus (großes Sitzbeinloch), unterhalb des Piriformis Muskels. Genau an dieser Stelle kann es zu einer Kompression des Nervs durch den Piriformis kommen. Und dies geschieht, wenn (...)


Dieser Artikel erschien in der 11/2019 Ausgabe des Metal Health Rx Magazins.

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Bildquelle Titelbild: depositphotos / ginasanders


 

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