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Essbare Insekten I: Der aktuelle Stand der Ernährungswissenschaften – Regulation, Zucht & Nährstoffe

Essbare Insekten I: Der aktuelle Stand der Ernährungswissenschaften – Regulation, Zucht & Nährstoffe

Das Thema Insekten in Nahrungsmitteln ist nicht neu. Seit Jahren wird an Universitäten und Fachhochschulen über das Thema geforscht und diskutiert. Inzwischen hat das Thema auch vermehrt in der westlichen Kultur an Interesse gewonnen.

Mein ehemaliger Sensorik-Professor Dr. Guido Ritter sieht in den Krabbeltieren hauptsächlich eine Chance, vielleicht sogar eine unentbehrliche, wenn es um das weitere Wachstum der Weltbevölkerung geht: Zum einen als deliziöses Lebensmittel und als Lieferant für tierisches Eiweiß, zur Verringerung des Wasserverbrauchs und der Massenhaltung von Säugetierarten sowie damit verbundener ethischer Probleme. Zum anderen aber auch zur Gewinnung von Flächen und Ressourcen, die dann zum Beispiel für den Erhalt der Wildbienen eingesetzt werden können (1).

Hinzu kommt nach meiner Recherche auch eine hohe Vielfalt bzw. Auswahl: 2017 wurden von der Universität Wageningen 2111 essbare Insektenspezies gezählt (2). In der EU sieht es dagegen deutlich monotoner aus: Mittlerweile sind 4 Spezies (der Mehlwurm, die Europäische Wanderheuschrecke, die Hausgrille sowie der erwähnte Getreideschimmelkäfer) als Novel Food für den Verzehr zugelassen.

Die aufgezählten Vorteile eines vermehrten Gebrauchs von Insekten als Lebensmittel klingen zunächst verlockend. Doch sind Insekten wirklich uneingeschränkt empfehlbar und in Zukunft unentbehrlich? Sprich: Wird auch genügend über die potentiellen Risiken von essbaren Insekten diskutiert?

Prof. Dr. Ritter erwähnt lediglich den (als anerzogen erklärten) Ekel vor Insekten, der, wie er glaubt, auch in den nächsten Jahren die öffentlichen Diskussionen bestimmen wird - und damit eine Hürde in der Versorgung darstellt (3). Die soziokulturelle Brille als einziges Kontrargument zu nennen, wird dem Thema meines Erachtens jedoch nicht gerecht.

Und so möchte ich als Ernährungswissenschaftler in diesem zweiteiligen Artikel einmal genauer auf Probleme, Risiken und Limitationen eingehen, die durch den vermehrten Einsatz von Insekten in Lebensmitteln zu erwarten sind. Dabei gibt es vier Hauptpunkte, auf die ich nacheinander eingehen werde.

Im ersten Teil dieses Artikels werde ich mich einerseits mit der Regulation & Zucht, sowie den analytischen Bestandteilen beschäftigen. Im zweiten Teil wird es dann um die soziokulturelle Perspektive und die ethischen & ökologischen Aspekte gehen. (...)


Dieser Artikel erschien in der 05/2023 Ausgabe des Metal Health Rx Magazins.

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Bildquelle Titelbild: Pixabay / katerinavulcova ; Pixabay Lizenz


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