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Fu*k it: Der positive Einfluss des Fluchens auf die Trainingsperformance

Fu*k! Shit!: Der positive Einfluss des Fluchens auf die Trainingsperformance

Fluchen ist ein universelles Merkmal der menschlichen Sprache. Es beinhaltet die Artikulation einzelner Wörter oder ganzer Sätze mit beleidigendem bzw. obszönen Charakter, die in der Gesellschaft häufig tabuisiert und/oder verpönt sind (11).

Dabei gibt es z.T. große Unterschiede in der Wahrnehmung darüber, wann ein Wort als tatsächliches Fluch-/Schimpfwort gilt und wann nicht – ein klassisches Beispiel wäre z.B. das Wort „Fuck“, welches einer englischen Umfrage zur Folge von 71% der 1.033 befragten Teilnehmer als „sehr schwerwiegendes“ Schimpfwort bezeichnet wird, aber von 9% der männlichen und 4% der weiblichen Befragten nur als „mild“ oder gar nicht als Schimpfwort kategorisiert wurde (12). Auch wenn es mitunter schwierig sein kann eine klare Trennung zwischen Schimpfwörtern und Wörtern, die lediglich als unangenehm wahrgenommen werden, durchzuführen, verstehen die meisten Menschen instinktiv was mit fluchen gemeint ist.

Dieses geteilte, kulturelle Verständnis in Bezug auf das Fluchen führte in den vergangen Jahren dazu, dass Forscher mehr darüber herausfinden konnten, wieso Menschen fluchen und welche Funktionen das Fluchen in unserem Leben übernimmt. So identifizierten Allan & Burridge (2009) auf Basis ihrer Analyse 4 Funktionen des Fluchens (13):

  • Soziales Fluchen (als Zeichen der Gruppensolidarität)
  • Beleidigendes Fluchen (um andere Menschen zu beleidigen)
  • Stilistisches Fluchen (Verwendung von Schimpfwörtern, um das Gesagte ansprechender klingen zu lassen)
  • Und Fluchen als emotionale Reaktion (z.B. um seine Frustration über etwas Unerwartetes zum Ausdruck zu bringen)

Die Empfindung eines akuten Schmerzes infolge einer Verletzung kann beispielsweise eine solche Frustrationsquelle sein und auf Basis bisheriger Forschung ist bekannt, dass das Fluchen in so einer Situation dazu beitragen kann, dass Schmerzen weniger stark wahrgenommen werden (hypoalgetischer Effekt) (14). Das Fluchen, als extreme Form der emotionalen Sprache, trägt zu einer gesteigerten Herzschlagrate und einer erhöhten Hautleitfähigkeit bei (15), was wiederum eine Aktivierung des sympathischen Nervensystems (Freisetzung von Katecholaminen, wie etwa Adrenalin und Noradrenalin) zufolge hat, wodurch eine analgetische (schmerzsenkende) Wirkung plausibel erscheint.

Mögliche Mechanismen für die durch Fluchen ausgelöste Schmerzmodulation. (Bildquelle: Hay et al., 2024)

Mögliche Mechanismen für die durch Fluchen ausgelöste Schmerzmodulation. (Bildquelle: Hay et al., 2024)

Es ist zudem bekannt, dass eine verstärkte Ausschüttung von Katecholaminen zu einer gesteigerten Sauerstoffversorgung der Muskulatur führt (16), was die Kraftproduktion unterstützen kann (17). Von dieser Beziehung ausgehend stellt sich die berechtigte Frage, inwiefern die Verwendung von Fluch- und Schimpfwörtern dazu in der Lage ist die körperliche Leistungsfähigkeit (z.B. durch eine Stimulation der sympathischen Nervensystems) positiv zu beeinflussen.

In einem aktuellen Arbeit – einem sogenannten „Mini-Review“ – zu diesem noch relativ jungen Forschungsfeld hat ein Team aus Wissenschaftlern die bisherige Evidenz zum Einfluss des Fluchens auf die Trainingsperformance zusammengetragen, auf dessen Basis einige praktische Strategien und Empfehlungen gegeben werden, auf die ich im folgenden Beitrag detaillierter eingehen möchte.


Dieser Artikel erschien als Editorial-Beitrag in der Februar 2025 Ausgabe des MHRx Magazins. Registriere dich kostenlos oder logge dich mit deinem bestehenden Account ein, um diesen Artikel vollständig zu lesen!


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Bildquelle Titelbild: Fotolia / Starstuff


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