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Chronische Entzündungen: Einfluss oraler Verhütungsmittel (Antibabypille) auf C-reaktives Protein (CRP)

Chronische Entzündungen stehen mit einer Reihe von gesundheitlichen Komplikationen - darunter Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, (nicht alkoholischer) Fettleber, Nierenerkrankungen und Krebs - in Verbindung (2). C-reaktives Protein (CRP) ist einer von vielen potenziellen Biomarkern, deren Konzentration häufig ermittelt wird, um den Grad solcher unterschwelliger Entzündungen zu beziffern (24). Hierbei handelt es sich um ein Protein, welches von der Leber als Reaktion auf Entzündungen gebildet und in den Blutkreislauf freigesetzt wird.

Eine Basalkonzentration von mehr als 1,0 mg/L wird bei Frauen mit einem moderaten bzw. bei  mehr als 3,0 mg/L mit einem erhöhten Risiko für…

  • Endothelschäden
  • Herzinfarkte
  • thromboembolischen Ereignisse
  • und Vorhofflimmern

…in Verbindung gebracht und als klinischer Schwellenwert zur Bestimmung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verwendet (4)(10). Auf Basis ihrer Daten demonstrierten Li et al. (2017), dass erhöhte CRP-Level – verglichen mit einer niedrigen Konzentration – zu einer nahezu Verdopplung des kardiovaskulären Mortalitätsrisikos beitragen (5).

Körperliche Bewegung und regelmäßiger Sport stellen zwei Möglichkeiten dar, um chronischen Entzündungen und erhöhten CRP-Konzentrationen Einhalt zu gebieten. Dieser Effekt hängt sehr wahrscheinlich mit den Auswirkungen des Trainings auf die Zytokin-Produktion in Fett- und Muskelgewebe sowie mononuklearen Zellen und einer Steigerung der Insulinsensitivität, einer verbesserten Endothelfunktion und einer Gewichtsreduktion zusammen (26).

Nichtdestotrotz zeigt die wissenschaftliche Literatur der letzten Dekade ein mittleres bis hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CRP > 1,0 mg/L) bei weiblichen Sportlern auf, die über längere Zeiträume orale Verhütungsmittel („die Pille“) verwenden (9)(27)(28)(29). Dabei weisen Sportlerinnen, welche orale Verhütungsmittel einsetzen, eine um bis zum viermal so hohe Basalkonzentration auf, als natürlich menstruierende Pendants – und das unabhängig vom Zeitpunkt der Probenentnahme (25)(30). Eine dauerhafte Einnahme der Pille könnte der Folge dazu führen, dass die kardioprotektiven, anti-entzündlichen Effekte eines regelmäßigen Trainingsprogramms in prämenopausalen Frauen verringert werden.

Box- und Whisker-Plot der C-reaktiven Proteinkonzentrationen (CRP) in natürlich menstruierenden Elite-Sportlerinnen (AthletesNC, n=28=) und Elite-Sportlerinnen, die seit 6,5 ± 3,9 Jahren orale Verhütungsmittel einnehmen (AthletesOC, n=25). Die Kästchen umspannen den Interquartilsbereich (IQR); die Linie stellt den Medianwert dar; die Whisker repräsentieren die höchsten und niedrigsten Werte innerhalb eines IQR von 1,5 des nächsten Quartils, und die Kreise stellen die Ausreißer dar. (Bildquelle: Larsen et al., 2020)

Box- und Whisker-Plot der C-reaktiven Proteinkonzentrationen (CRP) in natürlich menstruierenden Elite-Sportlerinnen (AthletesNC, n=28=) und Elite-Sportlerinnen, die seit 6,5 ± 3,9 Jahren orale Verhütungsmittel einnehmen (AthletesOC, n=25). Die Kästchen umspannen den Interquartilsbereich (IQR); die Linie stellt den Medianwert dar; die Whisker repräsentieren die höchsten und niedrigsten Werte innerhalb eines IQR von 1,5 des nächsten Quartils, und die Kreise stellen die Ausreißer dar. (Bildquelle: Larsen et al., 2020)

Der Anteil der AthletenOC (n=25) und AthletenNC (n=28) in jeder CRP-Risiko-Stratifizierungskategorie. (Bildquelle: Larsen et al., 2020)

Der Anteil der AthletenOC (n=25) und AthletenNC (n=28) in jeder CRP-Risiko-Stratifizierungskategorie. (Bildquelle: Larsen et al., 2020)

In einer aktuellen Untersuchung verglich ein Team aus Forschern die basale CRP-Konzentration (und den Eisenstatus) zwischen gut trainierten weiblichen Radsportlern und Triathleten, die orale Verhütungsmittel nutzen mit natürlich menstruierenden Sportlerinnen. Diese Studie möchte ich im Rahmen dieses Beitrags näher beleuchten und erörtern, wie die langfristige Einnahme oraler Verhütungsmittel, wie der Pille, zu bewerten ist. (...)


Dieser Artikel erschien in der 02/2024 Ausgabe des Metal Health Rx Magazins.

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Bildquelle Titelbild: Fotolia / oneinchpunch


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