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Protein vor dem Training: So beeinflusst dein Shake den Energiestoffwechsel

Pre-Workout Protein Vs. Fasten-Training: So beeinflusst dein Eiweiß Shake den Energie- & Fettstoffwechsel

Im Verlauf der letzten Jahrzehnte wurden mit Hilfe der Wissenschaft zahlreiche (neuartige) Ernährungsstrategien entwickelt, um die sportliche Leistungsfähigkeit und Trainingsadaption durch ein gezieltes Nährstoff-Timing zu unterstützen bzw. zu steigern. Dazu gehört beispielsweise der sogenannte Train Low, Compete High“-Ansatz, bei dem man die Kohlenhydratzufuhr limitiert und mit niedrigen Glykogenspeichern trainiert (z.B. im gefasteten Zustand), um den Fettstoffwechsel und die -verbrennung zu optimieren (4)(5)(6).

Das Fasten-Training fördert u.a. die Fettstoffwechsel, indem es die Verfügbarkeit von freien Fettsäuren (NEFAs) im Blut erhöht (7). Dies trägt wiederum zu einer gesteigerten Expression und Aktivierung (Phosphorylierung) von Proteinen bei, die den Energiestoffwechsel (Substrat-Auswahl) beeinflussen (8)(9). Unklar bleibt jedoch, inwiefern diese Methode zu einer Verbesserung der Sport-Performance beiträgt, da es sowohl Studien gibt, die einen positiven Effekt aufzeigen (10)(11), als auch solche, die – im Vergleich zu einer besseren Kohlenhydratverfügbarkeit - keinen signifikanten Einfluss auf die Leistungsfähigkeit festgestellt haben (4)(5)(6).

Unabhängig davon, welchen Einfluss das gefastete Training auf die Performance hat, trainieren heutzutage viele Sportler morgens auf nüchternen Magen, wobei Rothschild et al. (2022) in einer Umfrage mit 1.950 Ausdauer-Athleten feststellten, dass 62,9% der befragten Teilnehmer das Fasten-Training in der einen oder anderen Form in ihren Trainingsplan integriert haben (12).

Die häufigsten Gründe, wieso Trainierende gegen Fasten-Training entscheiden, sind:

  • Ein gesteigertes Hungergefühl
  • Unwohlsein während des Trainings

Zu den weiteren potenziellen Nachteilen eines Fasten-Trainings gehört eine gesteigerte Protein-Oxidation (und damit eine erhöhte katabole Wirkung), um den akuten Energiebedarf des Körpers während der sportlichen Belastung zu decken

Ein weiterer, potenzieller Nachteil des Trainings im gefasteten Zustand könnte eine erhöhte Protein-Oxidation (13)(14). Zwar benötigen Ausdauersportler generell weniger Protein, als Kraftsportler, allerdings stellt die Maximierung der Proteinsynthese und das Erreichen einer positiven Stickstoffbilanz auch für diese Personengruppe einen wichtigen Faktor dar (15)(16).

Die Aufnahme von Protein vor dem Training könnte eine einfache Lösung für dieses Dilemma darstellen. Da Protein aber eine insulinotrope Wirkung besitzt (17), würde man eine Hemmung der Fettfreisetzung (Lipolyse) im Zuge einer Proteinzufuhr erwarten. Diese Annahme ließ sich durch entsprechende Studien jedoch nicht bestätigen: Probanden, die vor der sportlichen Belastung Protein zugeführt haben, zeigten ähnliche Konzentrationen an freien Fettsäuren im Blut und ähnliche Fettverbrennungsraten, wie bei einem gefasteten Training (18)(19)(20)(21).

Diese Untersuchungen verwendeten Casein und Whey als Proteinquellen bzw. verglichen die Effekte von Casein mit Whey Protein, allerdings blieben hierbei noch einige elementare Fragen bis dato unbeantwortet:

  • Macht die zugeführte Proteinmenge einen Unterschied?
  • Gibt es eine dosisabhängige Beziehung zwischen der Menge an zugeführtem Protein vor dem Training und der Fettverbrennung?
  • Beeinflusst Protein, welches vor dem Training aufgenommen wird, den Energieverbrauch in ähnlicher Weise, wie ein klassisches Fasten-Training?

Diesen Fragen ist ein Team aus Wissenschaftlern in einer aktuellen Studie nachgegangen, die wir uns im Rahmen dieses Artikels näher anschauen werden. (...)


Dieser Artikel erschien in der 07/2024 Ausgabe des Metal Health Rx Magazins.

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Bildquelle Titelbild: Fotolia / denis_vermenko


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