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Regulation des Körpergewichts: Welche Faktoren kontrollieren das Gewicht auf der Waage?

Es gibt da einen recht beliebten Witz unter Physikern, der ungefähr so geht: „Die Milchproduktion auf einem Milchbauernhof fällt niedrig aus, daher entschließt sich der Bauer einen Brief an die örtliche Universität zu schreiben, damit ihm die Wissenschaft helfen könne. Dort bildete man ein  multidisziplinäres Team aus Professoren, welches von einem theoretischen Physiker geleitet wird und über einen Zeitraum von 2 Wochen vor Ort intensive Untersuchungen anstellt. Die Gelehrten kehren anschließend mit vollen Notizbüchern an die Universität zurück, damit der Teamleiter einen Bericht schreiben kann. Kurze Zeit danach kehrt der Physiker zum Bauernhof zurück, wo er dem Bauern mitteilt: ‚Ich habe eine Lösung für ihr Problem gefunden, aber sie funktioniert nur bei kugelförmigen Kühen im Vakuum.‘“

Hierbei handelt es sich um humorvollen Weg um zu sagen, dass wir Modelle verwenden, um komplexe Probleme zu vereinfachen, damit wir sie besser verstehen können. Und das wird im Bereich der Ernährung und Physiologie sogar sehr oft getan, insbesondere dann, wenn es darum geht zu erklären, wie eine Gewichtsreduktion funktioniert. Obwohl wir auf diese Art und Weise sehr nah an die richtige Antwort herankommen und unsere aktuellen Instrumente – aus pragmatischer Sicht – sehr gut funktionieren, kann es auch von Vorteil sein, wenn wir die Konzepte, die der Gewichts- und Körperfettregulation zu Grunde liegen, vertiefen.

Und genau das möchte ich mit diesem Beitrag bezwecken. Falls du also ein tiefergehendes Verständnis über die Regulation des Körpergewichts erhalten möchtest, solltest du dir am besten eine heiße Tasse Kaffee (oder Tee) schnappen und einfach weiterlesen. 

Thermodynamik im Kontext

Jede Diskussion über die Masse eines Systems muss zunächst mit der Thermodynamik* beginnen. Wir werden zunächst die drei Hauptsätze der Thermodynamik zur Auffrischung kurz wiederholen:

  1. Hauptsatz der Thermodynamik: Energie kann in einem isolierten System weder erzeugt noch zerstört werden.
  2. Hauptsatz der Thermodynamik: Die Entropie eines isolierten Systems nimmt immer zu.
  3. Hauptsatz der Thermodynamik: Die Entropie eines Systems nähert sich einem konstanten Wert, wenn sich die Temperatur dem absoluten Nullpunkt nähert.

Da es im Internet keine Kreuzgutachten (Peer-Review) gibt, welche verhindern, dass schlechte Argumente in Umlauf gebracht werden, gibt es viele pedantische Argumente, die besagen, dass wir den Körper nicht als isoliertes System behandeln können.

Das ist Unsinn. Man kann den menschlichen Körper - in Bezug auf Energiezufuhr und -abgabe - ganz einfach als isoliertes System modellieren. Jeder, der etwas anderes behauptet, hat  (...)


Dieser Artikel erschien in der 02/2024 Ausgabe des Metal Health Rx Magazins.

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Bildquelle Titelbild: Fotolia / Artem


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