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Roh oder gekocht? Die Auswirkungen von Gemüse auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit (CVD)

Roh oder gekocht? Die Auswirkungen von Gemüse auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit (CVD)

Es mag mit Sicherheit nicht verwunderlich erscheinen, dass der reichhaltige Verzehr von Gemüse mit zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen einhergeht – dazu gehört auch ein besserer Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD) (3)(4)(13).

Zusammenfassende Ergebnisse von Meta-Analysen prospektiver Kohortenstudien über den Einfluss des Gemüseverzehrs auf verschiedene Gesundheitsergebnisse, darunter auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD). (Bildquelle: Angelino et al., 2019)

Zusammenfassende Ergebnisse von Meta-Analysen prospektiver Kohortenstudien über den Einfluss des Gemüseverzehrs auf verschiedene Gesundheitsergebnisse, darunter auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD). (Bildquelle: Angelino et al., 2019)

Ein hoher Konsum von Obst und Gemüse wird von offiziellen Ernährungsinstitutionen (darunter z.B. der Weltgesundheitsorganisation, der deutschen Gesellschaft für Ernährung, sowie dem US Ministerium für Gesundheit und Soziales) wärmstens empfohlen (6)(7)(8). Diese Lebensmittel versorgen uns mit wertvollen Ballast- und Mikronährstoffen, wie z.B. Mineralien, Phytochemikalien und Vitaminen (5), die einen Beitrag für Wohlbefinden und langfristige Gesundheit leisten können.

Nichtsdestotrotz versterben Schätzungen zufolge jedes Jahr zirka 1,5 Millionen Menschen vorzeitig an Herz-Kreislauf-Erkrankungen („Diet low in vegetables“) aufgrund einer unzureichenden Versorgung mit Gemüse (9).

Anzahl der Todesfälle und DALYs, sowie altersstandardisierte Mortalitätsrate und DALY-Rate (pro 100.000 Einwohner), zurückzuführen auf individuelle, ernährungsbedingte Risiken auf der globaler und SDI-Ebene im Jahr 2017. DALY= Invaliditätsadjustiertes Lebensjahr. SDI= Sozio-demografischer Index. (Bildquelle: Afshin et al., 2019)

Anzahl der Todesfälle und DALYs, sowie altersstandardisierte Mortalitätsrate und DALY-Rate (pro 100.000 Einwohner), zurückzuführen auf individuelle, ernährungsbedingte Risiken auf der globaler und SDI-Ebene im Jahr 2017. DALY= Invaliditätsadjustiertes Lebensjahr. SDI= Sozio-demografischer Index. Zum Vergrößern, bitte hier klicken. (Bildquelle: Afshin et al., 2019)

Wir wissen also, dass wir tendenziell mehr Gemüse auf den Speiseplan setzen sollten, doch weitaus weniger klar ist, inwiefern die Darreichungsform (z.B. roh Vs. gekocht) die Gesundheit beeinflusst. Sollten wir beispielsweise eher zu Rohkost greifen, oder macht es von einem gesundheitlichen Standpunkt aus mehr Sinn, das Gemüse zu kochen?

Einige Studien aus der näheren Vergangenheit können uns dabei helfen, diese Frage(n) zu beantworten:

  • So ergab die EPIC-Studie mit insgesamt 450.000 Teilnehmern aus ganz Europa, dass sowohl der Verzehr von gekochtem als auch rohem Gemüse zu einer geringeren Sterblichkeit infolge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einer niedrigeren Gesamt-Sterblichkeit einhergeht (10).
  • Die PURE-Studie mit 135.000 Teilnehmern berichtete dagegen von einem inversen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Rohkost und der Gesamt-Sterblichkeit, nicht jedoch für den Verzehr von gekochtem Gemüse (11). Zudem zeigte in dieser Untersuchung weder rohes noch gekochtes Gemüse einen Bezug zur Inzidenz von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Eine australische Kohortenstudie mit 150.000 Teilnehmern kam zu dem Resultat, dass lediglich der Verzehr von gekochtem Gemüse mit einer geringeren Gesamt-Sterblichkeit assoziiert war (die kardiovaskulären Folgen wurden darin jedoch nicht analysiert) (12).

Bis dato ist unklar, wie es zu einem solchen uneinheitlichen Bild kommen kann, es wird jedoch vermutet, dass die Variation der Ernährungsmuster unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen, sowie methodologische Differenzen (z.B. die Methoden zur Ernährungsbewertung und unzureichende Berücksichtigungen für Störfaktoren) als Ursache infrage kommen.

Eine top-aktuelle prospektive Observationsstudie könnte nun etwas mehr Licht ins Dunkel bringen. Darin wurden nämlich die Auswirkungen des Gemüseverzehrs (im Gesamten und unterteilt in Rohkost und gekochtes Gemüse im Speziellen) auf Herz-Kreislauf-Risiken, sowie Inzidenzen für Myokardinfarkte, Schlaganfälle und Gesamt-Sterblichkeit näher untersucht.

Die Publikation dieser Arbeit ist Grund genug für uns, um einen näheren Blick auf die Studie zu werfen und ein paar praktische Schlüsse daraus zu ziehen.


Dieser Artikel erschien als Editorial-Beitrag in der März 2022 Ausgabe des MHRx Magazins. Registriere dich kostenlos oder logge dich mit deinem bestehenden Account ein, um diesen Artikel vollständig zu lesen!


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Bildquelle Titelbild: pixabay.com / RitaE ; Pixabay Lizenz


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