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Sport & Depression: Wie Training & Bewegung bei depressiven Symptomen und Störungen helfen können

Depressionen gehören zu den weit verbreiteten, psychischen Erkrankungen, die nicht nur mit einer Beeinträchtigung der Lebensqualität, sondern auch zahlreichen Begleiterkrankungen und einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko in Verbindung gebracht werden (16)(17). Schätzungen zur Folge waren im Jahr 2017 weltweit mehr als 300 Millionen Menschen von Depressionen betroffen, was ca. 4,4% der damaligen Weltbevölkerung entsprach (18), wobei im Zuge der Corona-Pandemie ein Anstieg der Prävalenz um geschätzte 27,6% beobachtet werden konnte (19)(20)(21)(22).

Prävalenz depressiver Störungen (% der Bevölkerung), nach WHO-Region. (Bildquelle: WHO, 2017)

Prävalenz depressiver Störungen (% der Bevölkerung), nach WHO-Region. (Bildquelle: WHO, 2017)

Die Psychotherapie und Einnahme von Antidepressiva zählen bis dato zu den gängigen Behandlungsmethoden bei Depression (23), allerdings liegt die Remissionsquote im Falle einer alleinigen Psychotherapie bei lediglich 50% (24). Auf der anderen Seite ist die Einnahme von Antidepressiva häufig mit ernstzunehmenden Nebenwirkungen und Entzugserscheinungen nach dem Absetzen verbunden ist (25)(26). Gegenwärtig geht man davon aus, dass etwa 2/3 aller Erwachsenen, die unter Depressionen leiden, nicht adäquat behandelt werden (27) – was häufig zu einer Verschlimmerung der Symptomatik und dem verstärkten Auftreten von Begleiterkrankungen führt (28).

Derartige Umstände machen deutlich, dass unkomplizierte und schnell verfügbare Alternativen zur Behandlung dringend erforderlich sind. Sport und Training wurden in diesem Zusammenhang von verschiedenen Organisationen (z.B. WHO, NICE) als potenzielle Maßnahmen zur Linderung depressiver Symptome empfohlen (29)(30). Eine entsprechende Evidenz hinsichtlich der anti-depressiven Effekte von Sport liefern Meta-Analysen, in denen eine schwache bzw. moderate (31)(32) bis große Wirkung (12)(33)(34) nachgewiesen wurde. Die widersprüchlichen Resultate lassen sich am ehesten durch methodologische und konzeptuelle Differenzen bei den Inklusionskriterien und dem Studiendesign erklären.

Ein Überblick über depressive Störungen und das therapeutische Potenzial von Sport und Bewegung. (Bildquelle: Hwang et al., 2023)

Ein Überblick über depressive Störungen und das therapeutische Potenzial von Sport und Bewegung. (Bildquelle: Hwang et al., 2023)

Mit Hilfe gut kontrollierter Studien (RCTs) konnte gezeigt werden, dass eine Verbesserung der depressiven Symptomatik nach körperlicher Betätigung am stärksten in Patienten auftritt, die unter chronischen Erkrankungen leiden und dabei die Empfehlung für das wöchentliche Bewegungs- und Aktivitätspensum erfüllen (35). Es gibt bis dato jedoch noch keinen eindeutigen Konsens darüber, wie viel Bewegung und Sport erforderlich sind, um einen signifikanten Schutz vor Depression bzw. dessen Symptomen zu bieten und ob es Unterschiede bezüglich der Wirkung bei Menschen mit und ohne chronische Erkrankungen gibt.

Ein Team aus Forschern hat versucht diese beiden Fragen anhand einer 10-jährigen Längsschnittstudie zu beantworten – und wir werfen im Rahmen dieses Beitrags einen näheren Blick auf diese Arbeit, um hoffentlich eine Antwort darauf zu finden, wie effektiv das Training als Therapieform zur Behandlung tatsächlich sein kann.


Dieser Artikel erschien als Editorial-Beitrag in der Februar 2024 Ausgabe des MHRx Magazins. Registriere dich kostenlos oder logge dich mit deinem bestehenden Account ein, um diesen Artikel vollständig zu lesen!


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Bildquelle Titelbild: Fotolia / ivanko80


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