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Vitamin D Spiegel erhöhen: Tägliche oder wöchentliche Supplementation – was ist effektiver?

Vitamin D Spiegel erhöhen: Tägliche oder wöchentliche/monatliche Supplementation – was ist effektiver?

Der Sommer ist vorbei, die Tage werden immer kürzer und auf den Herbst folgt der Winter. All das sind unumstößliche Fakten, an denen wir rein gar nichts ändern können. Und spätestens dann, wenn auch die härtesten Naturfanatiker, die gerne im Freien in der Sonne baden, zu frösteln beginnen und ihre Zeit lieber drinnen im Warmen bei einer heißen Tasse Tee vor dem Kamin verbringen, rückt der Gedanke über eine optimale Versorgung mit Vitamin D wieder ins Bewußtsein. Und sollte dies nicht der Fall sein, dann tun es vermutlich die jährlich wiederkehrenden News und Beiträge, in denen betont wird, wie wichtig es ist ausreichend Vitamin D zu tanken (zugegeben, da bilden wir keine Ausnahme).

Sicherlich hast du bereits irgendwann einmal gehört oder gelesen, dass Vitamin D Mängel (<25 nmol/L Serum-Konzentration an 5-hydroxyvitamin D [25(OH)D]) innerhalb der europäischen Bevölkerung relativ weit verbreitet sind, wobei die Versorgung mit Vitamin D in den nordischen Ländern tendenziell besser ausfällt, als z.B. im Mittelmeerraum (7) – dies mag im ersten Augenblick paradox erscheinen, da die Länder im Süden in der Regel mehr Sonnenstunden haben und die UVB-Exposition höher ausfällt. Der Umstand lässt sich jedoch durch mehrere potenzielle Faktoren – darunter die hellere Haut, das Verhalten (bewusster Aufenthalt in der Sonne zur Vermeidung eines Vitamin D Mangels) und die Ernährung (reichhaltiger Verzehr von fetthaltigem Fisch mit Lebertran) erklären (7).

Gemäß einer Untersuchung des Robert Koch Instituts aus dem Jahre 2015, welche die Daten von 6.995 Bundesbürgern in einem Zeitraum von 2008 bis 2011 analysierte, lag der durchschnittliche Vitamin D Spiegel bei 45,6 nmol/L, wobei 61,6% der Teilnehmer einen Vitamin D Spiegel von <50 nmol/L und 30,2% einen Vitamin D Spiegel von <30 nmol/L aufwiesen (24).

Verteilung der gemessenen 25(OH)D-Serumspiegel bei der German Health Interview and Examination Survey for Adults (DEGS1) in nmol/L. (Bildquelle: Rabenberg et al., 2015)

Verteilung der gemessenen 25(OH)D-Serumspiegel bei der German Health Interview and Examination Survey for Adults (DEGS1) in nmol/L. (Bildquelle: Rabenberg et al., 2015)

Ein deutliches Breitengradgefälle zeigte sich bei Männern im Herbst und bei Frauen im Winter. Andere Studien beziffern die Prävalenz einer unzureichenden Vitamin D Versorgung in deutschen Landen dagegen auf 40-45% und zusätzlichen 15-30%, die an einem Vitamin D Mangel leiden (23).

Gemessener Vitamin-D-Status bei deutschen Patienten in Hausarztpraxen in Prozent (254 Arztpraxen bundesweit). (Bildquelle: Zittermann, 2010; adaptiert nach Zittermann et al., 2009)

Gemessener Vitamin-D-Status bei deutschen Patienten in Hausarztpraxen in Prozent (254 Arztpraxen bundesweit). (Bildquelle: Zittermann, 2010; adaptiert nach Zittermann et al., 2009)

Auch wenn die Konsequenzen eines solchen Mangels in der Regel nicht so akut und offensichtlich erscheinen, solltest du dir im Klaren darüber sein, dass ein Vitamin D Mangel mit einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen assoziiert ist – darunter Skeletterkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Depressionen, neurodegenerative Erkrankungen und sogar Krebs (8). Zudem scheint eine adäquate Versorgung mit Vitamin D für Sportler von größerer Bedeutung zu sein (z.B. in Bezug auf die sportliche Leistungsfähigkeit und den Testosteronspiegel).

Es ist zwar richtig, dass der menschliche Körper dazu in der Lage ist über die Haut (und eine ausreichende UVB-Strahlung) Vitamin D zu bilden, allerdings hilft diese Tatsache vielen Menschen – die sich nicht in ausreichendem Umfang in der Sonne aufhalten können oder wollen – nicht unbedingt weiter.  Und so stellt die Einnahme eines Vitamin D Supplements in vielen Fällen die einfachste und effizienteste Art und Weise dar, um den Vitamin D Status zu verbessern.

Ich hatte bereits vor einer ganzen Weile darüber geschrieben, wie du die Aufnahme von Vitamin D durch die parallele Zufuhr von Nahrungsfett in der richtigen Menge verbessern kannst. Eine weitere häufige Frage, die im Rahmen einer Vitamin D Supplementation aufkommt und regelmäßig in Foren und sozialen Medien gestellt ist, ist jene nach der Bedeutung der Dosierung und Einnahmefrequenz: Solltest du dein Vitamin D eher täglich in kleineren Mengen zuführen oder dich lieber für eine hochdosierte wöchentliche oder gar monatliche Ergänzung entscheiden?

Die gute Nachricht vorweg: Langfristig gesehen scheint die Einnahmefrequenz keine so bedeutsame Rolle zu spielen, d.h. dass das Vitamin D, welches du supplementierst, am Ende des Tages auch da ankommt, wo es ankommen soll, sofern die Dosierung ausreichend hoch ist. Die Häufigkeit und Menge kann jedoch einen potenziellen Einfluss darauf haben, wie schnell und wie hoch der Vitamin D Spiegel ansteigt.

Eine kürzlich veröffentlichte Meta-Analyse hat diesen Sachverhalt näher ergründet und auf Basis der Ergebnisse ein „optimales Einnahmeschema“ ermittelt, um den Vitamin D Spiegel auf >75 nmol/L zu boosten.


Dieser Artikel erschien als Editorial-Beitrag in der September 2024 Ausgabe des MHRx Magazins. Registriere dich kostenlos oder logge dich mit deinem bestehenden Account ein, um diesen Artikel vollständig zu lesen!


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Bildquelle Titelbild: Fotolia / iammotos


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