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Hohes Kaloriendefizit: Keine Vorteile für die Körperkomposition gegenüber einer entspannteren Diät

Hohes Kaloriendefizit: Keine Vorteile für die Körperkomposition gegenüber einer entspannteren Diät

Diäten sind ein wenig wie Geschirr spülen oder Müll rausbringen. Sie gehören zu den lästigen Aufgaben, die keinen Spaß machen, aber trotzdem erledigt werden müssen. Und wie geht man am besten mit Dingen vor, auf die man eigentlich keine Lust hat? Richtig, man bringt sich so schnell wie möglich hinter sich, damit man sich wieder mit angenehmeren Sachen befassen kann.

Wir wissen, dass man für eine erfolgreiche Gewichtsreduktion Kalorien einsparen muss. Bei einem geringen Kaloriendefizit, sinkt das Gewicht nur langsam, insofern liegt es nahe, dass man einfach mit einem höheren Kaloriendefizit in die Diät einsteigt, um die Abnehmrate zu maximieren und damit schneller zum Idealgewicht zu kommen – aber geht diese Rechnung überhaupt auf?

Was jedoch in der Theorie sinnig erscheint und zudem auch gut klingt, muss sich in der Praxis aber nicht unbedingt als zielführend erweisen. So zeigen beispielsweise Meta-Analysen, in denen langsame mit schnellen Gewichtsabnahmeraten (und identischem Gewichtsverlust) miteinander verglichen wurden, dass ein schneller Gewichtsverlust häufig zu Lasten der fettfreien Masse stattfindet (3). Man verliert also bei einer Crash-Diät mit hohem Kaloriendefizit einen höheren Anteil an Muskulatur und baut weniger Fettmasse ab, als bei einer gemäßigteren Diät mit moderatem und geringem Kaloriendefizit.

Nun könnte man an dieser Stelle natürlich argumentieren, dass ein solcher Vergleich nicht fair ist, weil man ja identische Gewichtsverluste einander gegenüberstellt (du brauchst mit einem täglichen Kaloriendefizit von 250 kcal/Tag logischerweise deutlich länger, um 5 kg zu an Gewicht zu verlieren, als bei einem täglichen Kaloriendefizit von 1.000 kcal/Tag), aber der eigentliche Sinn und Zweck einer Diät mit hohem Kaloriendefizit darin besteht, innerhalb eines bestimmten Zeitraums (z.B. 4 Wochen) absolut betrachtet mehr Gewicht zu verlieren (bzw. Fett zu verbrennen), als mit einem langsameren Ansatz. Und damit hast du vollkommen recht.

Nichtsdestotrotz lassen sich Pläne, die im Vorfeld gut klingen, in der Realität nur schwerlich ohne Komplikationen in die Tat umsetzen. Und so scheint es auch im Falle von (Crash-)Diäten mit hohem Kaloriendefizit zu sein – eine aktuelle Untersuchung zeigt auf, dass der simple Versuch – also mit einem hohen Kaloriendefizit möglichst viel Gewicht in einem bestimmten Zeitraum verlieren – nicht unbedingt die effektivere Strategie ist.

Hat der Hase am Ende des Tages beim Wettrennen mit dem Igel also tatsächlich das Nachsehen? Lass‘ uns einen genaueren Blick auf diese Studie werfen und schauen, welche Erkenntnisse sich daraus für die Praxis ableiten lassen.  (...)


Dieser Artikel erschien in der 04/2023 Ausgabe des Metal Health Rx Magazins.

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Bildquelle Titelbild: Fotolia / coolakov


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