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Insulinresistenz & Abnehmerfolg bei High Carb Vs. Low(er) Carb Diät

Abnehmerfolg bei High Carb Vs. Low(er) Carb Diät: Welche Rolle spielt die Insulinsensitivität?

Übergewicht und Fettleibigkeit sind nicht erst seit gestern ein Problem, welches die westliche Gesellschaft in einem immer stärkeren Ausmaß betrifft. Mit steigendem Gewicht erhöht sich auch das Risiko für Komorbiditäten („Begleiterkrankungen“), darunter Herz-Kreislauf-Beschwerden, Diabetes und Krebs (3).

Eine mögliche Erklärung für diesen Zusammenhang könnte die Tatsache sein, dass Übergewicht bzw. ein hoher Körperfettanteil in einigen Personen zu chronischen Entzündungen führt, die wiederum eine gestörte Insulin-Signalwirkung aka Insulinresistenz bedingen (4).

Die Insulinresistenz ist eines von vielen Symptomen des metabolischen Syndroms und damit ein Vorbote des Diabetes (Typ 2) (5).

Bekannt ist jedoch, dass eine Gewichtsreduktion eine effektive Methode ist, um die Insulinsensitivität in übergewichtigen Personen wiederherzustellen und den Grad an Insulinresistenz zu mildern. Hierzu gibt es unzählige Untersuchungen, bei denen in der Regel eine sehr kalorienarme Diät (VLCD, <1.000 kcal/Tag) zum Einsatz kommt, mit deren Hilfe ein rapider Gewichtsverlust erreicht werden kann (6) – dies stellt die Insulinsensitivität her und bietet sogar das Potenzial den Diabetes in Remission zu zwingen (7)(8).

Der Nachteil solcher VLCD-Diäten besteht natürlich darin, dass sie sich nicht als langfristige Lifestyle-Intervention eignen, jedoch bieten auch moderate Diätformen gute Aussichten auf eine Gewichtsreduktion (unabhängig von der Makronährstoffverteilung), sofern Betroffene in der Lage sind die Richtlinien zuverlässig zu befolgen (20).

Dennoch stellt sich die Frage, ob es so etwas wie eine optimale Makronährstoffverteilung gibt, wenn es um die Gewichtsreduktion und Wiederherstellung der Insulinsensitivität geht (9). So gibt es beispielsweise Untersuchungen, die aufgezeigt haben, dass Übergewichtige bei einer Low Carb Diät mehr Gewicht verlieren, als mit einem Low Fat Ansatz. Eine kürzlich veröffentlichte, besser designte Studie von Gardner et al. stützte derartige Erkenntnisse jedoch nicht (10).

Fraglich bleibt auch, welche Auswirkung die Wahl der Lebensmittel (abseits ihres Makronährstoffgehalts) spielt, denn auch hier gibt es Untersuchungen, welche implizieren, dass bestimmte Ernährungsformen (gleicher Energiegehalt, gleiche Makronährstoffaufteilung aber unterschiedliche Lebensmittel) zwar zu identischen Gewichtsverlusten beitragen, jedoch unterschiedliche Verbesserungen bei der Insulinsensitivität herbeiführen (11) (verglichen wurde hier eine typische Diät, die von der American Dietic Association empfohlen wird, mit einer Paleo Diät, wobei Letztere zu besseren Resultaten hinsichtlich einer Verbesserung der glykämischen Kontrolle und Blutfettwerten führte).

Speziell in einem solchen Kontext wuchs das Interesse an Walnüssen, da diese in der Lage sind Entzündungsparameter zu reduzieren und die Blutfettwerte zu verbessern, ohne das Körpergewicht – trotz des relativ hohen Kaloriengehalts - allzu stark zu beeinflussen (12) (die Studie wurde von der California Walnut Comission finanziert). Basierend auf diesen Ergebnissen wird deutlich, dass Langzeitstudien notwendig sind, welche den Effekt von Walnüssen auf unsere Gesundheit eingehender untersuchen.

Eine solche 1-jährige Studie (und darum wird es in diesem Artikel gehen) untersuchte die Auswirkungen drei spezieller Ernährungsformen (Low Carb Vs. Low Carb + Walnüsse Vs. High Carb) bezüglich ihres Potenzial zur Realisation eines Gewichtsverlustes und einer Verbesserung diverser Gesundheitsparameter (darunter auch die Insulinsensitivität) in übergewichtigen/fettleibigen Frauen (2). (...)


Dieser Artikel erschien in der 04/2020 Ausgabe des Metal Health Rx Magazins.

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Bildquelle Titelbild: depositphotos / NatashaFedorova


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