Das eMagazin für (Kraft-)Sportler & Coaches. Evidenzbasiert & Praxisnah. Powered by AesirSports.de.
Follow

Monatlicher MHRx Newsletter

Kohlenhydrate & Schilddrüsenfunktion: Die negativen Folgen einer (zu) niedrigen Kohlenhydratzufuhr

Kohlenhydrate & Schilddrüsenfunktion: Die negativen Folgen einer (zu) niedrigen Kohlenhydratzufuhr

Die Schilddrüse gehört zu den größten endokrinen Drüsen des menschlichen Körpers und befindet sich unterhalb des Kehlkopfes (Larynx) und vor dem oberen Teil der Luftröhre (Trachea). Mit einem Gewicht zwischen 15 und 20 Gramm (bei Erwachsenen) zählt sie zu den größten endokrinen Drüsen des menschlichen Körpers, die uns u.a. mit zwei wichtigen Hormonen versorgt, die profunde Auswirkungen auf den Energiestoffwechsel – und damit auch den täglichen Kalorienverbrauch - haben, nämlich Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3) (3).

Diese beiden Hormone werden gemeinhin unter der Bezeichnung „Schilddrüsenhormone“ zusammengefasst. Die Ursachen für einen Mangel an Schilddrüsenhormon können vielfältig sein (z.B. aufgrund eines Jod-Ungleichgewichts, hervorgerufen durch Medikamente oder als Folge einer (Autoimmun-)Erkrankung) und damit auch die Gesundheit und Lebensqualität negativ beeinflussen, sofern der Mangel nicht therapiert wird (20).

Mengenmäßig überwiegt die Konzentration von Thyroxin (T4), allerdings ist Triiodthyronin (T3) die potentere Variante, weshalb es auch als wichtigstes Schilddrüsenhormon eingestuft wird. Diese beiden Hormone entfalten eine weitreichende Wirkung und beeinflussen eine Vielzahl von Körperfunktionen und Organsystemen, darunter auch die basale Stoffwechselrate (BMR) (die als Sauerstoffverbrauch bei Ruhe definiert wird (3).

Physiologische Wirkung der Schilddrüsenhormone. (Bildquelle: Kirsten, 2000)

Physiologische Wirkung der Schilddrüsenhormone. (Bildquelle: Kirsten, 2000)

Die Schilddrüsenhormone sorgen – simpel formuliert – für einen Anstieg der Sauerstoffoxidation in den Zellen. Der erhöhte Sauerstoffverbrauch führt zu einer Steigerung von Stoffwechsel-Endprodukten, die aus dem Körpergewebe freigesetzt werden und kurbelt die Wärmeproduktion (Thermogenese) an. In Neugeborenen stimuliert die vermehrte Ausschüttung von Schilddrüsenhormonen beispielsweise die Freisetzung von Fettsäuren aus den Speichern und führt zu einem Anstieg der Thermogenese in braunem Fettgewebe (1). Schilddrüsenhormone fördern zudem die Vasodilation (Gefäßerweiterung), was für eine bessere Durchblutung sorgt, und steigern die Herzschlagrate samt Schlagvolumen (3).

Jod und Tyrosin sind für eine ausreichende Menge an Schilddrüsenhormon erforderlich, wobei die Synthese und Ausschüttung bei erniedrigten Konzentrationen von T4 und T3 (via TSH/TSH) angeregt wird. Unser Körper ist dazu in der Lage Thyroxin (T4) in die aktivere Form Triiodthyronin (T3) umzuwandeln, was zu einer Erhöhung des Stoffwechsels führt und damit auch den Energieverbrauch und die Wärmeproduktion beeinflusst. Die Konversion kann jedoch durch weitere Faktoren, wie z.B. Stress, Medikamente (z.B. Beta-Blocker und Kortikosteroide), sowie eine unzureichende Ernährung, negativ beeinflusst werden (2).

T3 und T4 werden über einen negativen Rückkopplungs-Mechanismus ausgeschüttet, an dem der Hypothalamus, die vordere Hypophyse und die Schilddrüse beteiligt sind. Als Reaktion auf bestimmte Reize, wie z.B. kalte Temperaturen und Stress, schüttet der Hypothalamus Thyreotropin-Releasing-Hormon (TRH) aus, welches den Hypophysenvorderlappen zur Ausschüttung von TSH veranlasst. TSH regt dann die Schilddrüse zur Produktion und Freisetzung von Schilddrüsenhormonen an. Wenn die zirkulierenden T3- und T4-Spiegel niedrig sind, wird vermehrt TSH ausgeschüttet. Umgekehrt, wenn zirkulierende Spiegel der Schilddrüsenhormone erhöht, wird die Freisetzung von TSH gehemmt. (Bildquelle: Crawford & Harris, 2012)

T3 und T4 werden über einen negativen Rückkopplungs-Mechanismus ausgeschüttet, an dem der Hypothalamus, die vordere Hypophyse und die Schilddrüse beteiligt sind. Als Reaktion auf bestimmte Reize, wie z.B. kalte Temperaturen und Stress, schüttet der Hypothalamus Thyreotropin-Releasing-Hormon (TRH) aus, welches den Hypophysenvorderlappen zur Ausschüttung von TSH veranlasst. TSH regt dann die Schilddrüse zur Produktion und Freisetzung von Schilddrüsenhormonen an. Wenn die zirkulierenden T3- und T4-Spiegel niedrig sind, wird vermehrt TSH ausgeschüttet. Umgekehrt, wenn zirkulierende Spiegel der Schilddrüsenhormone erhöht, wird die Freisetzung von TSH gehemmt. (Bildquelle: Crawford & Harris, 2012)

Und damit kommen wir auch schon zum eigentlichen Kernthema dieses Betrags. Ich hatte ja bereits in einem anderen Artikel ein paar Worte über die Auswirkungen einer Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) auf den Kalorienverbrauch verloren. Darin haben wir erörtert, welchen Effekt eine unzureichende Konzentration von Schilddrüsenhormonen (infolge einer milden bzw. gravierenden Schilddrüsenunterfunktion) auf den Stoffwechsel hat.

Diesmal möchte ich mich ein wenig näher mit einem anderen (häufig übersehenen) Aspekt befassen, der dazu in der Lage ist die Funktion der Schilddrüsen bzw. die Konzentration der Schilddrüsenhormone zu modulieren – und wir finden diese Variable in der Kohlenhydratzufuhr. (...)


Dieser Artikel erschien in der 12/2021 Ausgabe des Metal Health Rx Magazins.

Die MHRx ist Deutschlands einziges, evidenzbasiertes Fachmagazin für (Kraft)-Sportler, Fitness-Nerds und Trainer/Coaches, welches dein Wissen über Training, Ernährung und Gesundheit auffrischen, vertiefen und erweitern wird.

Hole dir noch heute die Metal Health Rx und schalte deinen persönlichen MHRx Zugang mit allen bisherigen Ausgaben frei.

Jetzt MHRx Magazin Abo oder Zugang freischalten Jetzt als MHRx Leser einloggen

Bildquelle Titelbild: depositphotos / DREIDREIEINS-Foto


Related Posts