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Schlecht fürs Gedächtnis: Der Zusammenhang zwischen Demenz-Risiko & dem Konsum stark verarbeiteter Lebensmittel

Die stark zunehmende Alterung der Bevölkerung stellt uns vor eine Vielzahl neuer Probleme, die nicht nur ökonomischer, sondern auch gesundheitlicher Natur sind. Hierzu gehört auch die ansteigende Prävalenz von Demenzerkrankungen (wie z.B. die Alzheimer-Krankheit) (7)(8), die zu den am häufigsten vorkommenden neurodegenerativen Krankheiten gehören und die durch eine progressive Abnahme bzw. Beeinträchtigung des Gedächtnisses sowie der kognitiven Funktionen charakterisiert werden (5).

Einem aktuellen Bericht mit Schätzung der globalen Prävalenz zufolge leben derzeit ca. 50 Millionen Menschen weltweit mit einer Demenzerkrankung (8). Die Zahl der Betroffenen soll sich bis zum Jahr 2050 auf nahezu 150 Millionen verdreifachen (8).

Zerlegung der prozentualen Veränderung der Zahl der Demenzkranken zwischen 2019 und 2050 weltweit und nach Weltregionen. GBD = Global Burden of Diseases, Injuries, and Risk Factors Study. (Bildquelle: GBD 2019 Dementia Forecasting Collaborators, 2022)

Zerlegung der prozentualen Veränderung der Zahl der Demenzkranken zwischen 2019 und 2050 weltweit und nach Weltregionen. GBD = Global Burden of Diseases, Injuries, and Risk Factors Study. Zum Vergrößern, bitte hier klicken. (Bildquelle: GBD 2019 Dementia Forecasting Collaborators, 2022)

Als siebthäufigste Todesursache stellen Demenzerkrankungen schon jetzt eine große Belastung für die globale Gesundheit dar (10), wobei davon auszugehen ist, dass die wirtschaftlichen Kosten mit steigender Fallzahl in den nächsten Jahren weiterhin ansteigen werden (9).

Führende Todesursachen weltweit für das Jahr 2019. (Bildquelle: WHO, 2020)

Trotz all der vielen Bemühungen und der Forschung in den letzten Jahren und Jahrzehnten gelten Demenzerkrankungen, wie z.B. Alzheimer-Krankheit, nach wie vor als unheilbar. Das bedeutet, dass Betroffene im Wesentlich nur symptomatisch therapiert werden können – was zu einem verlangsamten Fortschreiten der Erkrankung beitragen, diese aber nicht stoppen oder gar umkehren, kann (11). Zumindest noch nicht. Doch bis es soweit ist und ein Heilmittel gefunden wird, kann es nicht schaden, wenn wir uns auf präventive Maßnahmen konzentrieren, um das individuelle Risiko einer Demenz-Erkrankung so weit es geht zu reduzieren. Dazu gehören in jedem Fall körperliche Bewegung und geistige Anstrengung (6)(12) – aber auch unsere Ernährung!

Potenzielle, modifizierbare Risikofaktoren für Demenz. (Bildquelle: Livingston et al., 2018)

Potenzielle, modifizierbare Risikofaktoren für Demenz. (Bildquelle: Livingston et al., 2018)

Mögliche, das Hirn betreffende Mechanismen für Präventionsstrategien bei Demenz. (Bildquelle: Livingston et al., 2018)

Mögliche, das Hirn betreffende Mechanismen für Präventionsstrategien bei Demenz. (Bildquelle: Livingston et al., 2018)

Tatsächlich scheint es einen tieferen Zusammenhang zwischen unseren Ernährungsgewohnheiten und der Entstehung von kardiovaskulären sowie metabolischen Erkrankungen zu geben, die das Demenzrisiko erheblich ansteigen lassen können (12)(13). Entsprechend kann eine mediterrane Ernährung (die beispielsweise reich and Antioxidantien, Ballaststoffen und Omega-3-Fettsäuren ist), einen gewissen Schutz vor Demenzerkrankungen bieten (14)(15).

Liu et al. (2020) berichteten in ihrem erst kürzlich veröffentlichten Review mit Meta-Analyse über eine inverse Beziehung zwischen der Ernährungsqualität und dem Demenz-Gesamtrisiko (17). Könnte also die gestiegene Verfügbarkeit und der erhöhte Verzehr stark verarbeiteter Lebensmittel  (sogenannte „ultra-processed foods“, kurz: UPFs) – wie z.B. Fast Food, Frühstückscerealien, Kuchen und Kekse – mit einem erhöhten Risiko für Demenzerkrankungen einhergehen?

Denkbar wäre dies durchaus.

Aktuelle Studien, welche sich näher mit den gesundheitlichen Effekten von stark verarbeiteten Lebensmitteln befasst haben, stellen negative Assoziationen  zwischen ihrem Verzehr und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (18), Diabetes (19)(20), Krebs (21) und der Gesamt-Sterblichkeit (22) her. Zudem können UPFs neuartige Moleküle enthalten, die bei der Herstellung entstehen (z.B. AGEs), sowie in Form von Zusatzstoffen ergänzt werden und/oder durch die Verpackung auf das Endprodukt übergehen (z.B. Bisphenol A), von denen inzwischen bekannt ist, dass sie eine schädliche Wirkung auf die kognitiven Funktionen haben können (23)(24).

Bis dato gab es keine Untersuchungen, welche den potenziellen Zusammenhang zwischen UPF-Verzehr und Demenzrisiko näher analysiert haben. Das wurde nun durch eine kürzlich veröffentlichte Kohorten-Studie, die wir uns im weiteren Verlauf einmal näher ansehen werden, geändert.


Dieser Artikel erschien als Editorial-Beitrag in der März 2023 Ausgabe des MHRx Magazins. Registriere dich kostenlos oder logge dich mit deinem bestehenden Account ein, um diesen Artikel vollständig zu lesen!


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Bildquelle Titelbild: depositphotos / Xalanx


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