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Powerboost II: Transkranielle Gleichstromstimulation (tDCs), sowie Laser- und Wärmetherapie - Studienlage

Powerboost II: Transkranielle Gleichstromstimulation (tDCs), sowie Laser- und Wärmetherapie | Bisherige Studienlage

Im ersten Part dieser Kurz-Reihe zur Verbesserung der Kraftleistung im Training haben wir uns mit einigen evidenzbasierten, kognitiven Strategien befasst. Darin ging es unter anderem um den sogenannten “Beobachter”-Effekt und den Einfluss von Anwesenden (u.a. Zuschauer, Spotter, Trainer etc.), sowie Aufmerksamkeitsfokussierung und Imagination.

Nun wollen wir uns in diesem Beitrag mit einigen weiteren, unkonventionellen Methoden zur Steigerung der Körperkraft befassen, die in der wissenschaftlichen Literatur näher erforscht wurden. Dies umfasst einerseits die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCs), die Low-Level-Lasertherapie, sowie eine lokale Wärmetherapie.

Lass uns also schauen, was die Forschung zu diesen Techniken zu sagen hat und wie hoch der potenzielle Kraftzuwachs durch den Einsatz ausfallen kann. 

Transkranielle Gleichstromstimulation (tDCs)

Die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) ist eine nicht-invasive Technik, die einen schwachen elektrischen Strom aussendet, der die Erregung fördern kann. Dabei unterscheidet man 2 Arten von tDCS (1):

  • anodische Stimulierung (a-tDCS)
  • und kathodische Stimulierung (c-tDCS).

Bei der anodischen Stimulation kommt es zu einer tonischen Depolarisierung des Ruhepotentials der Membran und bei der kathodischen Stimulation zu einer kortikalen Hemmung durch Hyperpolarisierung des Ruhepotentials der Membran, d.h. zu einer Erhöhung oder Verringerung der spontanen Feuerungsrate der vom elektrischen Strom betroffenen Neuronen (1).

Mit anderen Worten: Je nach Polarität der Stimulation kann sie die Erregbarkeit einer stimulierten kortikalen Region erhöhen oder verringern.

Heim-TDCS über den linken DLPFC zur Förderung der kognitiven Kontrolle von Stress, Veränderungen der HPA-Achse und der Parasympathikus/Sympathikus-Modulation. (Bildquelle: Castelo-Branco & Fregni, 2020)

Heim-TDCS über den linken DLPFC zur Förderung der kognitiven Kontrolle von Stress, Veränderungen der HPA-Achse und der Parasympathikus/Sympathikus-Modulation. (Bildquelle: Castelo-Branco & Fregni, 2020)

Veränderungen der Erregbarkeit des Gehirns, die durch eine 10-30-minütige tDCS mit 1-2 mA hervorgerufen werden, können über eine Stunde nach einer tDCS-Sitzung anhalten (2). Die Position von zwei Elektroden auf der Kopfhaut (Anode und Kathode) wird je nach den spezifischen therapeutischen, kognitiven Verbesserungs- oder Trainingsanwendungen angepasst (3).

Transkranielle Gleichstromstimulation, die auf den motorischen Kortex der unteren Gliedmaßen beim Menschen abzielt. (A) Ein Beispiel für den motorischen Homunkulus beim Menschen. Der motorische Streifen im Kortex ist blau hervorgehoben. Man beachte, dass die Repräsentation der unteren Gliedmaßen medial und tief im motorischen Kortex liegt, was eine gezielte Hirnstimulation in dieser Region erschwert. (B) Ein Beispiel für eine Standardmontage der transkraniellen Gleichstromstimulation zur gezielten Stimulation des motorischen Kortex der unteren Gliedmaßen. Die Anode ist in rot dargestellt und liegt ungefähr über dem motorischen Kortex der unteren Gliedmaßen. Die Kathodenelektrode (Gegenelektrode) ist in blau dargestellt und wird normalerweise über der kontralateralen Orbitalregion positioniert. (Bildquelle: Gowan et al., 2020)

Transkranielle Gleichstromstimulation, die auf den motorischen Kortex der unteren Gliedmaßen beim Menschen abzielt. (A) Ein Beispiel für den motorischen Homunkulus beim Menschen. Der motorische Streifen im Kortex ist blau hervorgehoben. Man beachte, dass die Repräsentation der unteren Gliedmaßen medial und tief im motorischen Kortex liegt, was eine gezielte Hirnstimulation in dieser Region erschwert. (B) Ein Beispiel für eine Standardmontage der transkraniellen Gleichstromstimulation zur gezielten Stimulation des motorischen Kortex der unteren Gliedmaßen. Die Anode ist in rot dargestellt und liegt ungefähr über dem motorischen Kortex der unteren Gliedmaßen. Die Kathodenelektrode (Gegenelektrode) ist in blau dargestellt und wird normalerweise über der kontralateralen Orbitalregion positioniert. (Bildquelle: Gowan et al., 2020)

tDCS & Volumenbelastung

Studien auf diesem Gebiet konnten zeigen, dass die tDCS dazu in der Lage ist das Trainingspensum (Volumen) zu erhöhen (4)(5)(6).

So stellten beispielsweise (...)


Dieser Artikel erschien in der 10/2022 Ausgabe des Metal Health Rx Magazins.

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Bildquelle Titelbild: depositphotos / takoburito


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